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Vapiano: Betriebsratswahl behindert? NGG stellt Strafanzeige gegen Restaurantkette – Mitarbeiter beklagen Nötigung von Kollegen

UPDATE (Bochum, 25. Februar 2013) Schlammschlacht bei Vapiano: Die Gewerkschaft NGG Nahrung-Genuss-Gaststätten stellte nun Strafanzeige gegen die Restaurantkette Vapiano. Mitarbeiter im Bochumer Restaurant seien massiv bei der Wahl eines Betriebsrates behindert worden, zwei Akteure seien sogar entlassen worden. Dies berichtete kürzlich die „Welt“. Jetzt kontert man bei Vapiano: „Mitarbeiter wollen jetzt offenbar Strafanzeige wegen Nötigung erstatten – gegen Mitglieder des Wahlvorstands der dortigen Betriebsratswahl. Die angezeigten Personen hätten massiv Druck auf die Belegschaft ausgeübt und gezielt Angst verbreitet“, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung von Vapiano. Insgesamt sei man fassungslos ob der Gewerkschaftsvorwürfe.

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Vapiano machte nun nach eigenen Angaben der Gewerkschaft NGG ein Gesprächsangebot und lädt sie dazu ein, gemeinsam am Tisch die nächsten Schritte zu besprechen. Gleichzeitig betont Vapiano-Vorstandschef Gregor Gerlach in einem eigenen Videointerview, das Unternehmen habe rein gar nichts gegen Betriebsräte. Im Gegenteil: Aber in Bochum gehe es gar nicht um die Betriebsratsfrage, sondern um zwei Mitglieder des Wahlvorstands, die andere Mitarbeiter unter Druck gesetzt und bedroht haben.

Streit um Betriebsratswahl: Zoff im Vapiano Bochum wird öffentlich ausgetragen
Streit um Betriebsratswahl: Zoff im Vapiano Bochum wird öffentlich ausgetragen

Mitarbeiter des Restaurants Vapiano in Bochum haben angekündigt, mehrere ehemalige Kollegen wegen Nötigung anzuzeigen. Sie widersprechen damit im Übrigen der gerade startenden Gewerkschaftskampagne gegen Vapiano. Die Gewerkschaft NGG behauptet, Vapiano wolle in Bochum einen Betriebsrat verhindern. Mitarbeiter in Bochum fühlen sich indes eher von den Initiatoren der Betriebsratswahl unter Druck und in Angst versetzt. Ihnen sei gedroht worden, um sie zur Unterstützung der Wahl zu bewegen.

“Wir befürworten die Arbeit von Betriebsräten und haben übrigens einen in Dortmund. Das Verfahren in Bochum allerdings ist unfair, undemokratisch und nicht ordnungsgemäß abgelaufen. Mitarbeiter haben sich dort von den Initiatoren der Wahl unter Druck gesetzt gefühlt. Da wurde Angst verbreitet”, so Gregor Gerlach, Vorstandsvorsitzender von Vapiano. Gerlach und andere vermuten, dass die Initiatoren der Betriebsratswahl gar nicht so sehr die Interessen der Kollegen, sondern eher sehr egoistische im Blick gehabt hättenn. Den Bitten von mehr als 20 Kollegen, die Wahlversammlung zu einem günstigeren Termin abzuhalten, an dem mehr Mitarbeiter die Gelegenheit gehabt hätten, daran teilzunehmen, sind die Initiatoren beispielsweise gar nicht gefolgt. „Im Gegenteil, sie hätten gedroht und Druck ausgeübt. Vapiano musste aus diesem Grunde bereits zwei Mitarbeiterinnen aus dem Wahlvorstand kündigen“, heißt es in einer Pressemitteilung.

“Wir haben Sorge, dass sich nun die Gewerkschaft NGG von diesen Mitarbeitern instrumentalisieren und einspannen lässt. Jedenfalls entspricht die von Gewerkschaft gerade erzählte Geschichte hundertprozentig der verzerrten individuellen Sichtweise der Gekündigten”, so Gerlach.